|
|
|
Samuel Beckett´s einziger Film mit dem Titel "Film" (1964, Regie: Alan Schneider, Hauptdarsteller: Buster Keaton) wurde anlässlich des 15.Grabenfestes in Wien von Klaus Gesing neu editiert, mit einer Tonspur und Live Musik versehen. Dieses Projekt (: seh mich nicht!ich:) wird er uns am Freitag den 14. März 2008 um 20:00 Im Treffpunkt Medizin&Kunst vorstellen. Frau Mag.Barbara Conrad wird eine Einführung in die philosophischen Grundlagen der Arbeit von Beckett geben.
Ein Mensch ist auf der Flucht. Das Entsetzen über das eigene Selbst spiegelt sich auf dem Weg zum Ort der Zuflucht in den Gesichtern der Menschen die ihm begegnen. Ein Wettlauf und ein Weglauf, hin zur versuchten Beseitigung der letzten Spuren des eigenen Daseins und seiner Geschichte. Der eigenen Sicht aus dem Weg gehen, sich nicht betrachten, und die potentiell Betrachtenden mit Blindheit schlagen um damit die Existenz des Selbst auszulöschen – im Sinne des strengen Empirismus eine Form des Selbstmordes, existiert doch nur ein Etwas wenn es auch wahrgenommen wird. Hoffnung und Verzweiflung gleichermaßen treten an genau der Stelle in den Film, wo der Hauptdarsteller mit Schrecken feststellen muss, dass er der Selbstsicht nicht entgehen – nicht über das Außen und seine Negation das Innen tilgen und seiner Existenz berauben kann. Damit siegt im Moment der Ein-sicht des eigenen Scheiterns das Leben über die Belebten.
Die Tonspur zum Film setzt sich ausschließlich aus Herzschlaggeräuschen, medizinischen Herzmonitortönen, stethoskopischen sowie mit Mikrofonen aufgenommenen Lungen- und Atemgeräuschen sowie Uhrwerksgeräuschen zusammen.
Diese symbolisieren die existentiellen biologischen Grundlagen des Seins die alle einen ausgeprägt rhythmisch-zyklischen Charakter haben: das Herz als Kern des eigenen biologischen Daseins, der Atem als seine Energiezufuhr und ursprünglichste Form der Kommunikation von Außen und Innen, beides eingebunden in die Zeit als Taktgeber der Existenz an sich.
Die Kombination aus Video- und Tonbearbeitung stellen den Versuch dar, den dichten, gedrängten Gestus des Films zu dehnen, seine zentralen Begriffe zu unterstreichen und wieder-erfahrbar zu machen. Gleichzeitig konfrontiere ich mich als improvisierender Musiker mit einer starken Struktur, die mich fordert und Halt gibt und mir erlaubt, die charakteristischen Eigenschaften von Komposition und Improvisation - Wiederholbarkeit und momentgebundene musikalische Reaktion auf den Gesamtkontext - miteinander zu verbinden.
Videobeispiel [2.017 KB]
|
|
|
|
Samuel Beckett´s einziger Film mit dem Titel "Film" (1964, Regie: Alan Schneider, Hauptdarsteller: Buster Keaton) wurde anlässlich des 15.Grabenfestes in Wien von Klaus Gesing neu editiert, mit einer Tonspur und Live Musik versehen. Dieses Projekt (: seh mich nicht!ich:) wurde uns am Freitag den 14. März 2008 um 20:00 im Treffpunkt Medizin&Kunst vorgestellt Frau Mag.Barbara Conrad gab eine Einführung in die philosophischen Grundlagen der Arbeit von Beckett .
Dieser Abend war ein weiteres künstlerisches Highlight bei Medizin&Kunst. Der von Klaus Gesing behutsam auf das doppelte verlängerte Film, die von ihm konzipierte Tonspur ,die förmlich in den Film hineinzieht , sein präsentes und aufregendes Livespiel - ein Ereignis, wie man es wohl selten erlebt. Auch der eigens aus Wien angereiste Gerhard Gutruf,von dem die folgenden Photos stammen, war beeindruckt.
Wenn Sie den kompletten Film auf der Website von Klaus Gesing sehen wollen,dann klicken Sie hier.Sehen Sie unter Videos nach.
Weitere Info,s
|
|
|
|
|
|
|
|
|